Warum die Kinderpistole für Diskussionen sorgt
Es gibt sehr viele Menschen auf dieser Welt, die gegen jegliche Art von Waffen sind. Zu viele Kriege hat es in der Vergangenheit gegeben und zu viele Kriegsschauplätze gibt es immer noch. Trotzdem sind vor allem Kinder von Waffen fasziniert, und das nicht erst seit heute. Schon immer haben Kinder aus Ästen und Stöcken, aus Tannenzapfen und anderen Materialien, die sie in der Natur gefunden haben, Waffen gebastelt und spielerisch gegeneinander gekämpft. Waren es früher selbst gebaute Bogen mit Pfeilen, so ist es heute die Kinderpistole *, die für Begeisterung sorgt.
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Ein Spiel nicht nur für Kinder
Noch vor 50 Jahren spielten die Kinder mit Begeisterung Räuber und Gendarm oder Cowboy und Indianer. Alle Parteien in diesen Spielen tragen natürlich Waffen der unterschiedlichsten Art. Während die Indianer sich auf Pfeil und Bogen verlassen, tragen die Räuber wie auch die Polizisten Pistolen. Die Cowboys hingegen sind mit einem Gewehr und mindestens einer Pistole ausgestattet. Dies ist selbst heute noch der Fall, beispielsweise im Karneval oder Fasching, wenn nicht nur die Kinder kostümiert und bewaffnet sind. Die Erwachsenen verkleiden sind genauso gerne und tragen die entsprechenden Waffen, natürlich als Attrappe. Die Fans von Mittelalterspielen und Märkten tragen nicht nur die passende Kleidung aus dieser Zeit, sondern sogar die Waffen. Eine Pistole ist dabei allerdings nicht zu finden, aber gerade die Pistole ist es, die Kinder so aufregend finden.
Was sagt der Gesetzgeber zur Kinderpistole?
Waffen in Kinderhänden – dies ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Während die einen es strikt ablehnen, Kindern Spielzeugwaffen zu kaufen, halten es andere für sinnvoll, da es sich um einen wichtigen Abschnitt in der kindlichen Entwicklung handelt. Ganz gleich, aus welcher Perspektive die Erwachsenen die kindliche Faszination sehen, den Kindern ist es egal, sie wollen eine Pistole haben. Spielzeugwaffen sind nach dem Gesetz nicht grundsätzlich verboten. Würde eine Partei sich für ein Verbot aussprechen, dann gäbe es sehr wahrscheinlich die nicht enden wollende Diskussion, was man unter einer Spielzeugwaffe zu verstehen hat. 2008 wurde das Waffengesetz verschärft und sogar die Kinderpistole muss seitdem bestimmte Kriterien erfüllen. Spielzeugwaffen sind nach dem Gesetz sogenannte „Anscheinswaffen“. Sie dürfen nicht öffentlich getragen werden, da sie auf den ersten Blick nicht von echten Waffen zu unterscheiden sind.
Hauptsache es knallt
Kindern geht es in erster Linie nicht um die Macht, die eine Waffe verleiht, es geht im Spiel vielmehr um den Spaß. Eine Kinderpistole kommt beim Nachwuchs besonders gut an, wenn sie außerdem noch knallt. Für den Knall sorgen Zündplättchen oder Zündstreifen, mit denen die Spielzeugpistolen geladen werden. Eine Kinderpistole die knallt und aus dem Lauf raucht, erhöht den Spaß natürlich noch um einiges. Kinder sehen diese Pistolen nicht als Kriegsspielzeug, sondern als eine Art Accessoire, was zum Spiel einfach dazu gehört. Sie wissen, dass ihren Freunden keine Gefahr droht, wenn sie auf sie schießen und wer getroffen wird, steht auch gleich wieder auf. Eltern können also gelassen bleiben, wenn ihre Kinder sich eine Spielzeugpistole wünschen und ihnen diesen Wunsch ruhig erfüllen. Mit zunehmendem Alter verliert sich das Interesse an der Pistole aus der Kindheit und ist irgendwann nur noch eine schöne Erinnerung an unbeschwerte Kindertage.
Wann sind Spielzeugwaffen gefährlich?
Wie bereits erwähnt, verbietet das aktuelle Waffengesetz das öffentliche Tragen einer Spielzeugwaffe, die als Anscheinswaffe gilt. Gemeint sind damit die Pistolen, die sich auf den ersten Blick nicht von einer echten Pistole unterscheiden lassen. Wenn die Polizei einem Bewaffneten gegenübersteht, der vielleicht nur eine Kinderpistole trägt, die aber von einer echten Pistole nicht zu unterscheiden ist, kann das schreckliche Folgen haben. Viele Hersteller vor allem aus Asien sind sehr stolz darauf, dass ihre Spielzeugpistolen von den echten Waffen kaum noch zu unterscheiden sind. Verantwortungsvolle Hersteller allerdings machen ihre Spielzeugwaffen kenntlich, in sie eine rote Spitze am Lauf haben. Dieses Merkmal reicht aus, um die echten von den nicht echten Waffen sofort zu unterscheiden, Missverständnisse sind damit ausgeschlossen. Eltern, die verantwortungsvoll handeln, kaufen Kindern eine Spielzeugpistole mit einem entsprechenden Merkmal, was sie unübersehbar von einer echten Pistole unterscheidet.
Der Wunsch der Kinder und das große Angebot der Hersteller macht es den Eltern und Erziehern nicht leicht, eine sachliche Diskussion über Spielzeugwaffen zu führen. Die Meinungen gehen dabei weit auseinander, auch die persönlichen Ängste der Eltern spielen eine wichtige Rolle. Viele Pädagogen raten davon ab, Kindern das Spielen mit einer Kinderpistole zu verbieten. Ein Verbot macht das Ganze noch interessanter, zumal vor allem kleine Kinder den Sinn, der hinter einem Verbot steht, noch nicht verstehen können. Daher ist es wichtig, mit den Kindern darüber zu sprechen, was echte Waffen anrichten können, ohne dabei die Spielzeugwaffe zu verteufeln.
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